Malerei, Raum und Bewusstsein
Bemerkungen zur Kunst von Michael Burges
von Gerhard Charles Rump
Farbe ist in der Geschichte als ein Mittel der Malerei verwendet worden, aber das 20. Jahrhundert hat sie zum Thema erhoben. Um Farbe in der Malerei thematisch zu behandeln, gibt es mehrere Möglichkeiten. Michael Burges hat in diesem Kunst-Zusammenhang seine eigenen Vorgehensweisen entwickelt. Weil er Farbe als solche ernst nimmt und nicht nur als Mittel zum Zweck ansieht, hat er sich für das Nicht-Figurative entschieden. Das mag man auch »abstrakt« oder »autonom« oder gar »absolut« nennen – mit jedem dieser Termini läge man richtig, denn die Bilder von Michael Burges bringen sich in allen diesen Aspekten ein.
Nicht-figurative Kunst ist sehr variantenreich. Es gibt etwa die »lyrische«, die »expressive«, die »informelle« oder »gestische« Variante. Die Kunst von Michael Burges lässt sich nicht in solche herkömmlichen Rubriken einordnen, denn schon in einem einzelnen Werk kann man gleich mehrere dieser Eigenschaften finden. Seine Malerei entwickelt sich nach einem nahezu wissenschaftlichen Plan, mit systematischen Untersuchungen der Möglichkeiten von Farbe und Raum und ihrer Beziehungen, und denen zwischen Bild und Betrachter und umgekehrt.